++ Fotos und Spielberichte ++
 


Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011


Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011   Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011  Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011

Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011   Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011  Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011

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Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011   Hertha BSC vs FC Augsburg 2:1 vom 15.05.2011    Foto: Blue-Army Inside

Herthas Bundesliga-Aufstieg
15.05.2011 von Sven Goldmann

Im Abschiedsspiel von der Zweiten Liga m ühten sich Hertha und Augsburg um die Simulation einer echten Partie. Dann nahmen die Feierlichkeiten für die Berliner ihren Lauf. Später am Abend geht es zur offiziellen Meisterfeier auf Eiswerder.

Markus Babbel ist ein modebewusster Mensch mit einem Faible f ür dunkle Abendgarderobe, aber diesmal entscheidet er sich mit Bedacht für einen eher schlichten Trainingsanzug. Ja, die obligatorische Weißbierdusche, sie kommt am Sonntag eimerweise daher und ist dem Trainer von Hertha BSC angenehme Pflicht diesem 2:1-Sieg im letzten Saisonspiel über den Mitaufsteiger FC Augsburg. Als Babbel schon glaubt, alles überstanden zu haben, stürmt ein siebenköpfiges Kommando unter der Führung von Verteidiger Roman Hubnik den Presseraum des Olympiastadions. Alle sind sie bewaffnet mit Champagnerflaschen aus dem Hause Pommery, sie brüllen und johlen und spritzen.

Markus Babbel tr ägt es mit Fassung und nimmt eine Flasche mit als Souvenir. Sie feiern ja jetzt schon ein paar Wochen lang, aber nie ist ihnen die Erleichterung über die erfüllte Mission Aufstieg so stark anzumerken gewesen wie in diesem Augenblick, gut eine halbe Stunde nach dem letzten Schlusspfiff. Endlich ist es vorbei! „Ich habe den Aufstieg versprochen, und ich habe Wort gehalten“, sagt der vor Champagner triefende Babbel und bedankt sich beim Verein für „den Mut, mir diese Aufgabe anzuvertrauen, es ist ja nicht selbstverständlich, einen jungen Trainer zu verpflichten“. Es folgt eine Eloge auf seinen Stab vom Busfahrer bis zum Kotrainer und ein Glückwunsch für den Augsburger Kollegen Jos Luhukay, der wiederum Babbels „phantastische Arbeit“ preist und Hertha als „hochverdienten Meister“ würdigt. Alle haben sie sich lieb, erst auf dem Rasen und später bei den obligatorischen Zeremonien. Alles schon tausendmal gesehen und doch einmalig für die Beteiligten: Die Konfettikanone arbeitet auf Hochtouren, der Stadionregie spielte den üblichen Jubeleinheitssound, und unten auf dem Rasen tanzt eine blau-weiße Partygesellschaft. Berlin ist wieder wer im Fußball.

Vor einem Jahr haben hier die Bayern ihre Deutsche Meisterschaft gefeiert, aber f ür Berlin und Hertha war es damals ein sehr trauriger Tag. Längst vergessen. Hertha BSC kehrt zurück in die Erste Liga, und zur finalen Feier kommen 77 116 Zuschauer plus Herthas früherer Torjäger Marko Pantelic ins Olympiastadion. Zum Abschied von der Zweiten Liga gibt es mit dem 23. Sieg im 34. Spiel noch einen Zweitliga-Rekord und, sehr viel emotionaler, den Abschied von Herthas Rekordspieler Pal Dardai. Das Trikot mit der Nummer 8 spannt leicht überm Bauch, die Schritte sind ein wenig kürzer geworden, aber es reicht für 42 letzte Profiminuten des dienstältesten Herthaners. Trainer Markus Babbel wartet mit der Auswechslung, bis Dardai einmal kurz im Mittelkreis verweilt. Schon in seinen ersten Sekunden als Profi a.D. darf er aus bester Perspektive ein Tor bestaunen. Dardai absolviert gerade mit seinem Sohn auf den Schultern die Ehrenrunde, da drischt Lasogga den Ball nach Ronnys Ecke aus zehn Zentimetern zum 1:0 ins Augsburger Tor. Wahrscheinlich wäre der Ball auch so ins Tor getrudelt, aber in solchen Dimensionen denkt einer wie Lasogga nicht, „da musst du als Stürmer egoistisch sein“, sagt er, „der Ball war doch vorher noch nicht drin, oder?“

Beide Mannschaften m ühen sich nach Kräften um die Simulation eines echten Wettkampfes, aber naturgemäß gelingt es ihnen nicht immer, mit dem Wissen um den sicheren Aufstieg im Hinterkopf. Das Publikum amüsiert sich trotzdem, es feiert sich selbst und nimmt auch den Augsburger Ausgleich Mitte der zweiten Halbzeit gelassen zur Kenntnis. Stephan Hain profitiert bei seinem 1:1 auch davon, dass Herthas Innenverteidiger Andre Mijatovic und Roman Hubnik die Abwehrorganisaton schon auf Autopilot geschaltet haben. Am Ende wird doch noch alles gut, weil der für Lasogga eingewechselte Rob Friend allen noch mal zeigen will, dass er kein zwei Millionen Euro teures Missverständnis ist. In Minute 72 reißt Gibril Sankoh den Kanadier im Strafraum um. Dafür bekommt der Augsburger die Rote Karte und Hertha einen Elfmeter, Lewan Kobiaschwili verwandelt ihn zum Siegtreffer. Als höflicher Partygast verzichten die Augsburger auf Kompensation muckten nur noch einmal kurz auf, als Marcel de Jong an den Pfosten schießt. Dann nehmen die Feierlichkeiten ihren Lauf. Erst auf der offiziellen Bühne der Deutschen Fußball-Liga, wo Pal Dardai als erster seine Medaille bekommt und Kapitän Mijatovic als letzter die Spieler die Meisterschale, sie sieht wirklich aus wie eine Radfelge. Weiter geht’s zum Stelldichein mit den Fans vor der Ostkurve und später zur offiziellen Meisterparty auf Eiswerder. Am Dienstag fliegt die Mannschaft zur Aufstiegssause nach Mallorca, und dort werden Bier und Champagner wohl nicht nur zum Duschen des Trainers verwendet.

Tagesspiegel vom 15.05.2011

2:1! Hertha-Party vor Rekord-Kulisse
15. Mai 2011 15.47 Uhr, Florian Witte Malte Achilles

77.116 Fans feiern im Olympiastadion den meisterlichen Abschluss einer unglaublichen Saison.

Blau-wei ßer Himmel über Berlin. Blau-weißes Feier-Finale im Olympiastadion. Hertha schenkt zum Saisonausklang allen Fans beim 2:1 über Mit-Aufsteiger Augsburg ein großes Fest. 77.116 sind gekommen, um den Jungs von Erfolgstrainer Markus Babbel zur sofortigen Rückkehr in die Bundesliga und zur souveränen Zweitliga-Meisterschaft zu gratulieren. Das ist Rekord. So viele Zuschauer waren noch nie bei einem Zweitligaspiel. Und die erste Ehrung des Tages wird passend dazu Herthas Rekordspieler zuteil. Pal Dardai wird nach 14 Jahren als Profi verabschiedet. Der Ungar erhält einen Blumenstrauß. Die Fans in der Ostkurve haben Dardai zu Ehren ein gigantisches Transparent aufgespannt. Der Rekordmann (286 Erstliga-Einsätze) darf nach bis dato null Saisonspielen zum Abschluss noch mal von Beginn ran. In der 42. Minute macht er wie geplant Platz für Patrick Ebert, dreht mit Sohnemann Bence (5) seine Ehrenrunde. Das Spiel selbst gerät ausnahmsweise zur Nebensache. Hertha gibt sich dennoch keine Blöße. Nach Eckball von Ronny greift Augsburgs Keeper Jentzsch daneben. Lasogga ist da und drückt den Ball zum 1:0 über die Linie (45.). Auch den Ausgleich von Hain (60.) steckt Hertha weg. Nach Strafraum-Foul von Sankoh am für Lasogga eingewechselten Friend gibt Schiri-Frau Bibiana Steinhaus Rot und Elfmeter. Kobiashvili vollendet flach rechts, 2:1 für Hertha (74.).

Nach dem Abpfiff Start zum Feier-Marathon. Liga-Gesch äftsführer Christian Seifert und Vorstand Harald Strutz überreichen auf einem Podium die Meistermedaillen. Als Erster kommt Dardai in den Genuss, als Letzter Mijatovic. Die Stadionuhr zeigt genau 15.30 Uhr, als der Kapitän die Meisterschale in den Himmel stemmt. Pünktlich zur Bundesliga-Anstoßzeit. Mijatovic: „Gänsehaut pur. Für diesen Moment haben wir ein Jahr gearbeitet. Jetzt wollen wir den Song ‚Nie mehr 2. Liga’ wahr werden lassen.“ Es regnet blau-weißes Konfetti. Jetzt geht die Schale von Hand zu Hand. Lell und Lasogga rennen Richtung Ostkurve, zeigen den treuen Fans das Prachtstück. Ex-Bayer Christian Lell: „Titel ist Titel. Die Schale ist schöner, als sie immer gemacht wird, aber ganz schon schwer. “ Coach Babbel und Manager Preetz bekommen die ersten Bierduschen aus Zwei-Liter-Carlsberg-Gläsern. Auch Ramos feiert feste mit, obwohl der Stürmer bandagiert vorzeitig aus dem Spiel gegangen war. Und mitten im Feiern verletzt sich Ebert. Der Flügelflitzer humpelt als Erster in die Kabine. Egal!

Der Brasilianer Raffael jubelt: „Ich bin überglücklich. Es wird mindestens bis Sonnabend gefeiert.“ 16.20 Uhr stürmen Hubnik, Lustenberger, Neumann, Bigalke, Schulz und Perdedaj die Pressekonferenz, bespritzen Babbel und Medienchef Bohmbach mit Sekt. Alles nur ein Vorgeschmack auf die Fete am Abend auf Eiswerder und die große Feiernacht.

BZ vom 15.05.2011

Spielbericht FC Augsburg - Niederlage vor Rekordkulisse

Der FC Augsburg hat das Saisonfinale vor 77.116 Zuschauern im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC-Berlin 1:2 (0:1) verloren. Pierre-Michel Lasogga hatte für die Hertha in der 44. Minute die Führung erzielt, Stephan Hain glich für Augsburg nach einer Stunde Spielzeit aus (60.). Eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Levan Kobiashvili per Foulelfmeter dann den 2:1-Siegtreffer für die Hauptstädter (74.). Doch das Ergebnis war am Ende nur zweitrangig. Beide Mannschaften feierten mit ihren Fans nach Schlusspfiff gemeinsam den Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga. Im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Frankfurt, der Augsburg den Aufstieg in die erste Liga sicherte, nahm FCA-Trainer Jos Luhukay im letzten Zweitliga-Spiel der Saison 2010/2011 einige Änderungen an der Startelf vor. Stephan Hain, der als Joker gegen Frankfurt das wichtige Siegtor schoss, durfte in Berlin von Beginn an im Sturmzentrum ran. Ebenso in der Anfangsformation standen Hajime Hosogai, Daniel Brinkmann und Tobias Werner. Jan-Ingwer Callsen-Bracker rückte für den gelbgesperrten Kapitän Uwe Möhrle aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung neben Gibril Sankoh. Axel Bellinghausen und Michael Thurk nahmen vorerst auf der Ersatzbank Platz, Nando Rafael fehlte bei seinem Ex-Klub verletzt. Auf dem grünen Rasen bewegte sich anfangs nicht viel, dafür machten die Fanlager beider Teams, die ab der kommenden Saison in der Beletage des deutschen Fußballs gegeneinander antreten werden, mächtig Stimmung. 77.116 Zuschauer verfolgten das Geschehen der beiden Aufsteiger im restlos ausverkauften Berliner Olympiastadion, darunter auch rund 7.000 Fans aus Augsburg, die größtenteils in der Früh mit einem Sonderzug Richtung Bundeshauptstadt aufgebrochen waren. Die erste Torannäherung der Schwaben datierte aus der 15. Minute, als Tobias Werner schnell über die Außen kam und den Ball in den Berliner Strafraum schlug. Doch Roman Hubnik konnte per Kopf die Situation für die Berliner klären. Zwei Minuten später kam Jan-Ingwer Callsen-Bracker mit dem Kopf an eine Freistoß-Flanke, aber Maikel Aerts im Tor der Gastgeber war auf dem Posten (17.). Auf der Gegenseite hatte Ronny nach einer halben Stunde das 1:0 für Berlin auf dem Fuß. Der Verteidiger kam im Sechzehner der Gäste an das Leder, doch Ersatzkapitän Paul Verhaegh blockte den Schuss des Brasilianers in letzter Sekunde ab (31.). Kurz vor der Halbzeitpause machte die La-ola-Welle die Runde im Stadion, beide Fanlager feierten gemeinsam. Der Feierlaune der Augsburger machte auch das 0:1 keinen Strich durch die Rechnung. Nach einer Ecke durch Ronny behinderten sich Simon Jentzsch und Abwehrmann Callsen-Bracker in der Mitte gegenseitig und so konnte Pierre Michel Lasogga das 1:0 für die Hertha erzielen (44.). In der zweiten Hälfte dauerte es bis zur 59. Minute, ehe Raffael mit einem 20-Meter-Schuss Simon Jentzsch im Augsburger Tor prüfte. Aus dem Nichts fiel dann nur eine Minute später der Ausgleich für Augsburg. Daniel Brinkmann hob das Leder in den Berliner Strafraum, wo es von Lukas Sinkiewicz auf Stephan Hain weitergeleitet wurde und der Youngster keine Probleme hatte, zum 1:1 einzuschießen (60.). In der 64. Minute luchste Adrian Ramos Callsen-Bracker zehn Meter vor dem eigenen Tor den Ball ab, so dass der Angreifer alleine vor Jentzsch auftauchte. Doch der Routinier im Augsburger Tor klärte die brenzlige Situation geschickt zur Ecke. Eine Viertelstunde vor Schluss schickte Patrick Ebert seinen Sturmkollegen Rob Friend und Gibril Sankoh brachte den Niederländer im eigenen Strafraum zu Fall (73.). Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigte auf den Punkt und Levan Kobiashvili verwandelte den Strafstoß für die Gastgeber zum 2:1 (74.). Ein Wermutstropfen für Augsburg, denn Sankoh sah für seine Notbremse an seinem Geburtstag die Rote Karte und fehlt damit den Schwaben im ersten Spiel in der kommenden Saison in Liga eins. Trotzdem konnte das der Feierlaune der mitgereisten FCA-Fans keinen Abbruch tun. In der 80. Minute kam dann schließlich auch noch Dominik Reinhardt nach seiner langen Verletzungspause zum Zug. Reinhardt wurde für Daniel Brinkmann in die Partie gebracht. "Ich freue mich, dass der Trainer diese Spielminuten vor dieser tollen Kulisse noch geschenkt hat", war Reinhardt glücklich. Der FCA hatte in der 88. Minute sogar noch die Chance auf den Ausgleich, doch Marcel de Jong traf nur den linken Pfosten des Berliner Gehäuses. Und so war um 15:18 Uhr mit dem Schlusspfiff für beide Teams das Zweitligadasein vorerst Geschichte und die Party konnte beginnen. "Nie mehr zweite Liga, nie mehr", schallte es aus 77.000 Kehlen durch das weite Rund des Olympiastadion. "Die Saison hätte insgesamt nicht besser für uns laufen können", sagte Stürmer Stephan Hain nach der Partie, "auch wenn wir hier gerne noch einen Punkt mitgenommen hätten". "Schade, dass wir das Spiel noch verloren haben", sagte Tobias Werner. "Aber es war eine tolle Kulisse. Jetzt wissen wir, worauf wir uns in der kommenden Saison regelmäßig freuen können." Michael Thurk hatte das Spiel schnell abgehakt: "Jetzt wollen wir am Montag auf dem Rathausplatz noch einmal ausgiebig mit allen Fans feiern, ehe wir in den Sommerurlaub gehen." Recht hat er....

Spielbericht FC Augsburg